9. Februar 2021
Ich weiss nicht, wo ich beginnen soll. Zu diesem Wochenende gibt es wohl so einiges zu erzählen.
Ich starte mit dem Freitag. Bei gemütlicher Tichu-Runde in der WG versuchte ich mich vom Wettkampf an den darauffolgenden zwei Tagen abzulenken. Kein leichtes Unterfangen, in Anbetracht dessen, dass ich 2019 zuletzt bei einem Mehrkampf angetreten bin. Nichtsdestotrotz gelang es mir, einige Stunden zu schlafen, und ich reiste topfit nach Magglingen.
Es war schon ein spezielles Gefühl beim Einlaufen. Ich spürte den Power in den Beinen, weil ich richtig erholt war. Ich traf auf meine Gegner vom Wettkampf und wurde von Minute zu Minute nervöser. Kurz vor dem 60-Meter-Lauf bei der Vorstellung durch den Speaker erreichte mein Adrenalin-Level einen ersten Höhepunkt. Die Tatsache, dass im Stadion keine Zuschauer aufgrund der Corona-Massnahmen zugelassen waren, kamen mir aufgrund der so oder so grossen Nervosität entgegen. Das soll aber nicht heissen, dass ich mich nicht ungeheuer auf die Zuschauer nach der Corona-Pandemie freue ;)
60 Meter:
Ich startete super, stolperte beim dritten Schritt ins Leere, fing mich aber gut auf und kam nach 7.14s im Ziel an. 1. Persönliche Bestleistung! So darf es natürlich gerne beginnen.
Weitsprung:
Es folgte ein solider, aber noch leicht gehemmter erster Weitsprung-Versuch mit 7.34 Metern. Leider riskierte ich bei den beiden restlichen zwei Anläufen zu viel und übertrat jeweils.
Kugelstossen:
Das Kugelstossen begann für mich mit einem super Stoss auf 14.75 Meter, womit ich sehr zufrieden bin. Die zwei folgenden Stösse waren technisch nicht gut und landeten dementsprechend früher.
Hochsprung:
Nach sensationellem Einspringen mühte ich mich im Wettkampf von Höhe zu Höhe und meisterte schlussendlich solide die Marke von 1.99 Metern.
Somit war der erste Tag abgeschlossen und wir fuhren zurück nach Basel und genossen eine Lasagne. In dieser Nacht gelang es mir nicht mehr, so viel zu schlafen, was zwar nicht förderlich, aber auch nicht absolut essenziell ist, wenn man Wochen vorher genug geschlafen hat. Somit startete ich mit wohl ein wenig grösseren Augenringen und doch einem ziemlichen Muskelkater in den Beinen in den zweiten Tag.
Hürden:
Der Hürdenlauf war eine leicht unrunde Sache. Nach einem verhaltenen Start knallte ich die ersten beiden Hürden an den Boden und steigerte mich dann hinten raus. Es resultierten solide 8.30 Sekunden.
Stabhochsprung:
Das war wohl mein Highlight schlechthin. Ich fühlte mich bereits beim Einwärmen pudelwohl. Ich sprang locker und es machte grossen Spass. Als Anfangshöhe wählte ich 4.70 Meter, welche ich im ersten Versuch meisterte, genauso wie die folgenden vier Höhen. Erst bei 5.20 Metern scheitere ich zwei Mal. Der dritte Versuch gelang mir jedoch hervorragend und ich überquerte die Latte locker. 5.30 Meter waren dann zu hoch.
1000 Meter:
Meine in der Vergangenheit nicht so geliebte Ausdauerdisziplin folgte zum Schluss. Ich kämpfte mich nach schnellem Start um die 5 Bahnrunden, konnte hinten raus nochmals richtig beschleunigen und stellte meine nächste persönliche Bestleistung auf. 2:50.20 bedeuteten Hausrekord um knapp acht Sekunden. Jedoch verlor ich eine Wette mit meinem Coach ganz knapp, dass ich unter 2:50min laufen werde, und muss ihn nun auf ein Essen einladen.
Siebenkampf:
5940 Punkte, Schweizerrekord und Schweizermeister
Dazu gibt es nicht mehr viel zu sagen. Ich wurde von Emotionen überrumpelt, genauso wie von Glückwünschen und vielen lieben Nachrichten.
Danke an: Nici, Ursi, Claudine, Sabine, Salome, Fabian, Matthi, Enrico, Lukas, Moni, Sämi, Annik, Rahel
Foto: Ulf Schiller, Athletix.ch